Kabul. Die Angreifer kamen kurz vor Mitternacht. Sie hätten sich leise auf das Gelände geschlichen, Schusswechsel seien nicht zu hören gewesen, sagten Nachbarn. Nach der Flucht der Bewaffneten sind eine deutsche Entwicklungshelferin und ein afghanischer Wachmann tot. Eine Frau aus Finnland wurde offenbar entführt. Motiv und Umstände des Überfalls auf das Gästehaus der schwedischen Hilfsorganisation Operation Mercy in Kabul sind unklar. Nach Angaben der Organisation war die Frau eine sehr erfahrene Entwicklungshelferin. „Sie lebte seit zehn Jahren in Afghanistan und hat seit 2011 für Operation Mercy gearbeitet“, sagte eine Sprecherin der Organisation. Sie habe in dem Gästehaus gelebt und zuletzt ein Alphabetisierungsprojekt geleitet.
Die Angreifer kamen kurz vor Mitternacht. Sie hätten sich leise auf das Gelände geschlichen, Schusswechsel seien nicht zu hören gewesen, sagten Nachbarn. Nach der Flucht der Bewaffneten sind eine deutsche Entwicklungshelferin und ein afghanischer Wachmann tot. Eine Frau aus Finnland wurde offenbar entführt. Motiv und Umstände des Überfalls auf das Gästehaus der schwedischen Hilfsorganisation Operation Mercy in Kabul sind unklar. Nach Angaben der Organisation war die Frau eine sehr erfahrene Entwicklungshelferin. „Sie lebte seit zehn Jahren in Afghanistan und hat seit 2011 für Operation Mercy gearbeitet“, sagte eine Sprecherin der Organisation. Sie habe in dem Gästehaus gelebt und zuletzt ein Alphabetisierungsprojekt geleitet.
Sicherheitsanalysten halten mehrere Szenarien für denkbar. So könnte der Überfall das Werk der Kidnapping-Mafia sein, der allein 2016 mindestens vier Ausländer sowie viele afghanische Geschäftsleute zum Opfer fielen. Die meisten kamen relativ schnell wieder frei. Ein Amerikaner und ein Australier sind allerdings mittlerweile in den Händen der Taliban. Bisher hatten die Entführer ihre Opfer meist aus ihren Autos entführt. „Sollte die Mafia jetzt anfangen, auch in Gästehäuser einzubrechen, wäre das eine klare Eskalation“, sagte ein internationaler Sicherheitsexperte.
Eine andere Möglichkeit: Der Überfall könnte ein gezielter Angriff auf die christliche Hilfsorganisation gewesen sein. „Christliche Missionsarbeit ist ein rotes Tuch in Afghanistan – nicht nur für die Taliban“, sagte Thomas Ruttig, Direktor des Afghanistan Analysts Networks, dieser Zeitung. Ruttig hält auch „eine dritte Variante“ für möglich: „Es könnte auch eine Auftragstat gewesen sein.