Hagen/Düsseldorf. . Sensationeller politischer Umbruch in NRW: Die CDU hat die Landtagswahl spektakulär gewonnen und der SPD damit die bislang schwerste Niederlage im Superwahljahr 2017 beigebracht. Die bisher regierende rot-grüne Landesregierung wurde abgewählt.

Sensationeller politischer Umbruch in NRW: Die CDU hat die Landtagswahl spektakulär gewonnen und der SPD damit die bislang schwerste Niederlage im Superwahljahr 2017 beigebracht. Die bisher regierende rot-grüne Landesregierung wurde abgewählt.

NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zog unmittelbar nach der Wahl die Konsequenzen aus der krachenden Niederlage. „Ich übernehme die Verantwortung“, sagte die 55-Jährige. Sie kündigte an, den Vorsitz der Landes-SPD niederzulegen, zudem verzichtet sie auch auf den Vize-Vorsitz der Bundespartei. „Ich habe mein Bestes gegeben. Glückauf“, sagte sie.

Großer Wahlsieger ist CDU-Landeschef Armin Laschet. Der 56-Jährige rief in den „Armin, Armin“-Jubel seiner Anhänger: „Heute ist ein guter Tag für Nordrhein-Westfalen.“ Die Wähler hätten entschieden: „Sie wollen ei­ne andere Politik.“

Gut vier Monate vor der Bundestagswahl erlitten die Sozialdemokraten dramatische Verluste. Am Abend schien sogar eine schwarz-gelbe Landesregierung von CDU und FDP möglich. Denkbar wäre dies, wenn die Linke den Sprung in den Landtag nicht schafft; danach sah es nach den Hochrechnungen aus. Aber auch eine große Koalition im Stammland der Sozialdemokratie könnte es nun zum ersten Mal geben – unter Führung der CDU.

Zu möglichen Koalitionen sagte Wahlsieger Laschet: „Wir brauchen vor der riesigen Aufgabe in NRW eine stabile Mehrheit. Und mit wem das am besten möglich ist, das werden wir in den nächsten Tagen besprechen und erörtern.“

Für SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz ist das Ergebnis ein neuer Tiefschlag. Die SPD muss nach den Wahlschlappen im Saarland und in Schleswig-Holstein die dritte Niederlage in Folge einstecken. „Dieses ist ein schwerer Tag für die SPD – und auch für mich“, sagte Schulz.

Die Liberalen erzielten das beste Ergebnis seit über 50 Jahren. Die Grünen mussten erneut Verluste hinnehmen. Die AfD ist nun in 13 von 16 Landtagen vertreten.