Köln. . Zwei Tage nach dem TV-Duell zwischen Hannelore Kraft (SPD) und Armin Laschet (CDU) hatten auch die Spitzenkandidaten von FDP, Grünen, Linkspartei, AfD und Piraten im WDR-Fernsehen die Gelegenheit zum Schlagabtausch. Aber die Diskussion blieb über weite Strecken zäh und geriet zur Zahlen- und Statistikschlacht.

Zwei Tage nach dem TV-Duell zwischen Hannelore Kraft (SPD) und Armin Laschet (CDU) hatten auch die Spitzenkandidaten von FDP, Grünen, Linkspartei, AfD und Piraten im WDR-Fernsehen die Gelegenheit zum Schlagabtausch. Aber die Diskussion blieb über weite Strecken zäh und geriet zur Zahlen- und Statistikschlacht.

Kontrovers und munter wurde es erst nach fast einer Stunde, als es um die Inklusion von Kindern mit Behinderungen ging. Sylvia Löhrmann (Grüne) und Hannelore Kraft verteidigten den eingeschlagenen Kurs, Özlem Alev Demirel (Linke) forderte die Regierung auf, „viel mehr Geld“ dafür in die Hand zu nehmen. Armin Laschet warf Rot-Grün eine „Inklusion mit der Brechstange“ vor. „Es funktioniert nicht, dass jede Regelschule auch Inklusion anbietet“, warf Christian Lindner (FDP) ein. Und für Marcus Pretzell (AfD) kommt der gemeinsame Unterricht wegen der maroden Schulgebäude und fehlender Pädagogen „zehn bis 15 Jahre zu früh.“

Bei der inneren Sicherheit griff Laschet die Ministerpräsidentin scharf an. „Die Menschen haben es satt, Frau Kraft“, rief er mit Blick auf Einbrüche und Terrorgefahr. Michele Marsching (Piraten) warnte vor einer anderen Entwicklung: „Wir brauchen nicht immer mehr Sicherheitsgesetze. Damit schränken wir am Ende die Freiheit ein, die wir eigentlich verteidigen wollen.“

Sylvia Löhrmann ging CDU-Landeschef Laschet hart an, der in seiner Kampagne mit der Sicherheit punkten möchte. „Es ist schäbig, wie Sie auf dem Rücken der Opfer Stimmung machen“, sagte sie.

Die Vertreter von SPD, Grünen und Piraten plädierten klar für ein Kommunalwahlrecht für Nicht-EU-Ausländer. Die Union lehnt das nach der Erfahrung mit dem Türkei-Referendum und dem großen Rückhalt, den Präsident Erdogan in NRW erhielt, ab. Lindner sagte: „Jemand, der unsere Gebräuche und Gesetze achtet, ist Teil der NRW-Bevölkerung.“ Deutschland brauche aber unbedingt ein Einwanderungsgesetz. „Der Status als Flüchtling beinhaltet kein dauerhaftes Bleiberecht“, sagte er. Relativ einig waren sich die Teilnehmer beim Thema Nahverkehr und Mobilität. Die Bahnen müssten besser und pünktlicher, die Straßen instand gesetzt werden.

Die TV-Debatte verwandelte sich immer wieder in eine Art Lehrstunde für Politikersprech. Die Teilnehmer ärgerten das Publikum mit Begriffen wie, „Stärkungspakt“ und „Demografiegewinn“.