Paris. . Ein Land im Ausnahmezustand, eine Schicksalswahl für Europa und ein ungewisser Ausgang: Der Mitte-Links-Politiker Emmanuel Macron und die Rechtspopulistin Marine Le Pen haben nach ersten Hochrechnungen die erste Runde der französischen Präsidentschaftswahl gewonnen.

Ein Land im Ausnahmezustand, eine Schicksalswahl für Europa und ein ungewisser Ausgang: Der Mitte-Links-Politiker Emmanuel Macron und die Rechtspopulistin Marine Le Pen haben nach ersten Hochrechnungen die erste Runde der französischen Präsidentschaftswahl gewonnen.

Wie die Sender France 2 und TF1 gestern Abend berichteten, kämpften der Ex-Wirtschaftsminister und die Chefin der rechtsextremen Front National (FN) bei der Stichwahl am 7. Mai um den Einzug in den Élyséepalast.

Macron und Le Pen liefern sich ein Kopf-An-Kopf-Rennen um den ersten Platz. Das französische Innenministerium erklärt am späten Abend nach der Auszählung von 33,2 Millionen Stimmen, Macron stehe bei 23,11 Prozent, Le Pen bei 23,08 Prozent.

Die 48-jährige Le Pen schnitt wesentlich besser ab als vor fünf Jahren, als sie im ersten Wahlgang 17,9 Prozent der Stimmen geholt hatte. Frühere Umfragen hatten Macron in einem Duell gegen Le Pen deutlich vorn gesehen.

Das gute Ergebnis Le Pens ist für viele Franzosen und Europäer ein Schock. Zum zweiten Mal seit 2002 steht die FN in der Stichwahl. Die FN-Chefin will die Euro-Währung in Frankreich abschaffen und ihre Mitbürger über die ­EU-Mitgliedschaft abstimmen lassen. Der entscheidende Wahlgang am 7. Mai dürfte damit auch zu einer Abstimmung über Europa werden. Macron, Chef der politischen Bewegung „En Marche!“ (Auf dem Weg), ist europafreundlich.

Der Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon erreichte laut Hochrechnungen zwischen 19 und 19,5 Prozent, ebenso wie sein konservativer Widersacher François Fillon. Fillon kündigte an, in der Stichwahl für Macron zu stimmen. Auch Frankreichs Premierminister Bernard Cazeneuve und der sozialistische Präsidentschaftskandidat Benoît Hamon riefen dazu auf, für Macron zu stimmen.

Macron war unter Hollande Wirtschaftsminister. Er tritt für eine enge Partnerschaft mit Deutschland ein.