Essen. Die blutigen Anschläge auf Kopten in Ägypten haben Vertreter des Christentums alarmiert. Ruhrbischof Overbeck zeigte sich tief besorgt.

Der Essener Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck blickt angesichts der jüngsten Attentate auf zwei koptische Kirchen in Ägypten mit großer Sorge auf die Sicherheit der Christen in einigen islamischen Ländern. „Wir müssen aufpassen, dass diese Ursprungsorte des Christentums letztlich nicht vernichtet werden“, sagte Overbeck der WAZ. Overbeck nannte in diesem Zusammenhang Ägypten, Syrien und den Irak. „Ich erwarte von allen, die in der islamischen Welt Macht haben, alles dafür zu tun, dass das Verhältnis des Islam zu anderen Religionen und Weltanschauungen wesentlich besser und friedfertiger wird, als das derzeit in vielen Ländern der Fall ist“, sagte Overbeck.

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Die blutigen Anschläge auf die Kopten seien nicht nur ein ägyptisches Drama, „sondern ein Drama für alle Christen auf der Welt“, betonte der Geistliche, der auch katholischer Militärbischof der Bundeswehr ist. In der 2000-jährigen Geschichte des Christentums sei das 20. und 21. Jahrhundert das Zeitalter der meisten und heftigsten Christenverfolgungen. Die anhaltenden Auseinandersetzungen im Namen der Religion seien auch ein Phänomen der Globalisierung. Overbeck: „Zu glauben, dass Religionskriege der Vergangenheit angehören, ist offenbar ein Trugschluss.“