Düsseldorf. . Mit Sorge blickt Rechtsextremismus-Forscher Alexander Häusler auf den beginnenden Landtagswahlkampf. Der erstarkende Populismus führe an Rhein und Ruhr zu zunehmender „gesellschaftlicher Verrohung“ und zur „Normalisierung von Rassismus“, sagte er im Landtag. Bisher sei NRW ein rechtspopulistisches Entwicklungsland gewesen. Nun aber drohe auch hier ein Rechtsruck wie in den Niederlanden, Österreich und einigen Bundesländern.
Mit Sorge blickt Rechtsextremismus-Forscher Alexander Häusler auf den beginnenden Landtagswahlkampf. Der erstarkende Populismus führe an Rhein und Ruhr zu zunehmender „gesellschaftlicher Verrohung“ und zur „Normalisierung von Rassismus“, sagte er im Landtag. Bisher sei NRW ein rechtspopulistisches Entwicklungsland gewesen. Nun aber drohe auch hier ein Rechtsruck wie in den Niederlanden, Österreich und einigen Bundesländern.
Häusler stellte zusammen mit dem Landesintegrationsrat eine Studie zu den „Rechtsaußenparteien vor der Landtagswahl in NRW“ vor. Eine der Kernaussagen: Die rechten Milieus verändern sich stark.
„Die AfD wird zunehmend zum parteipolitischen Dach dieser Milieus und entwickelt sich zu einem Auffangbecken für den rechten Rand“, sagte der Forscher der Hochschule Düsseldorf. Umfragen sehen diese Partei bei rund zehn Prozent. Im Wahlkampf werde die AfD versuchen, ihre vermeintliche Opferstellung und ihren Streit mit Medien zu inszenieren.
Der Erfolg der AfD beeinflusse massiv das Verhalten anderer Parteien und Gruppen am äußersten rechten Rand, so Häusler. „Die NPD, die Rechte, die Republikaner werden in ihrer Tonlage noch schriller“. Die so genannte „Pro-Bewegung“ verzichtet wegen Chancenlosigkeit auf die Teilnahme an der Landtagswahl. Gleichzeitig radikalisierten sich die „Pro“-Gruppen und suchten die Nähe zur NPD, sagte Häusler.
Tayfun Keltek, Vorsitzender des Landesintegrationsrates, startete gestern die Kampagne „Vielfalt schätzen – Rassismus ächten“. Keltek und Häusler beschrieben eine Zuspitzung rassistisch motivierter Gewalt. Mancherorts habe sich die Zahl rechter Straftaten verfünffacht. Allein in der ersten Jahreshälfte 2016 seien rund 2000 rassistisch motivierte Taten erfasst worden.
Radikale Neonazis sind der Studie zufolge vor allem im Raum Dortmund und Hamm aktiv. Die Szene sei dort „absolut gewaltbereit“ und versuche, ganze Stadtquartiere für sich zu besetzen. Ähnliche Tendenzen gebe es in Wuppertal, Aachen und im Sauerland.