Milliarden-Strafzahlungen für VW, angedrohte 169 Jahre Haft für einen Manager, Ermittlungen jetzt auch gegen Fiat Chrysler. Die USA meinen es verdammt ernst, wenn es um den Schutz von Umwelt und Verbrauchern geht. Jedenfalls dann, wenn sich dabei Konkurrenz auf dem hart umkämpften Automarkt ausstechen lässt. Denn es sind dieselben USA, die global nach China als der größte Energieverschwender gelten, die Weltmeister des umstrittenen Fracking-Verfahrens sind und am liebsten auch noch in ihren letzten verbliebenen Naturreservaten nach Öl bohren möchten.

Milliarden-Strafzahlungen für VW, angedrohte 169 Jahre Haft für einen Manager, Ermittlungen jetzt auch gegen Fiat Chrysler. Die USA meinen es verdammt ernst, wenn es um den Schutz von Umwelt und Verbrauchern geht. Jedenfalls dann, wenn sich dabei Konkurrenz auf dem hart umkämpften Automarkt ausstechen lässt. Denn es sind dieselben USA, die global nach China als der größte Energieverschwender gelten, die Weltmeister des umstrittenen Fracking-Verfahrens sind und am liebsten auch noch in ihren letzten verbliebenen Naturreservaten nach Öl bohren möchten.

Das soll nicht die kriminelle Energie der VW-Manager entschuldigen, die zu Hause zu feige waren, der Politik klarzumachen, dass manche vorgegebenen Grenzwerte wenig realistisch sind, um sich stattdessen auf betrügerische Software zu verlegen. Im Spagat zwischen CO2-Werten – hier die Benziner am Pranger – und Stickoxiden – ein Diesel-Problem – haben sie auf Letzteren gesetzt, um in Amerika zu reüssieren. Und eine offene Flanke geboten, die sie nun teuer zu stehen kommt.

Beteiligt an der ganzen Geschichte sind aber natürlich auch die Kunden. Hat schon jemals jemand ein Auto gekauft, dessen Verbrauchswerte tatsächlich mit den im Prospekt angegebenen Werten übereinstimmen – die Reichweite bei Elektrofahrzeugen inbegriffen? Und sind wir nicht von dem Verlangen getrieben, trotz Verbrennungsmotoren weitgehend emissionsfrei von A nach B zu kommen – des eigenen Gewissens wegen? Physik lässt sich aber nicht überlisten – auch nicht durch Regierungsbeschlüsse. Und im Spannungsfeld zwischen Politik, Markt und Umwelt spielen nicht alle Akteure mit offenen Karten. Unterm Strich sind es aber wir Verbraucher, die letztlich entscheiden, welche Technologie nach Abwägung aller Vor- und Nachteile zukunftsfähig ist oder nicht. Auch wenn es manchmal schwer ist, die Übersicht zu behalten.