Zukünftiger US-Präsident will Guantánamo schließen.Rückzug aus dem Irak, Hilfen für Autobauer

Washington. Der kommende US-Präsident Barack Obama will nach seinem Amtsantritt zügig mit dem Abzug der Truppen aus dem Irak beginnen. Sobald er im Amt sei, werde er einen Rückzugsplan in Auftrag geben, sagte Obama in seinem ersten großen Fernseh-interview seit seinem Wahlsieg am 4. November.

Im Gegenzug werde er sich auf Afghanistan konzentrieren und das Terrornetzwerk El Kaida "ein für allemal ausmerzen", so Obama. Es sei "entscheidend" für die Sicherheit der USA, dass Terrorchef Osama bin Laden getötet oder gefasst werde. Auch die Schließung von Guantánamo werde er wahr machen, sagte Obama. Er werde außerdem dafür sorgen, dass nicht gefoltert werde, um die "moralische Statur" der USA wieder herzustellen.

Die schwächelnde US-Konjunktur will er mit staatlichen Hilfen ankurbeln. Wirtschaftsexperten aller Parteien seien sich einig, "dass wir tun müssen, was auch immer nötig ist, um diese Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen", sagte Obama dem Fernsehsender CBS. Er forderte erneut staatliche Hilfen für die angeschlagenen Autobauer. Obama nannte es ein "Desaster", sollte die US-Regierung die Autoindustrie zusammenbrechen lassen. Der Schuldenabbau müsse dafür vorerst zurückstehen. Vorläufig sei es am wichtigsten, eine Rezession zu verhindern.

Mit Blick auf sein Privatleben sorgt sich der designierte US-Präsident vor allem um den "Verlust von Anonymität". Eine der größten Herausforderungen werde es sein, eine ganz normale Familie zu bleiben. Sorgen mache er sich vor allem um seine Töchter, die im Wahlkampftrubel noch ganz sie selbst geblieben seien, "normal, fröhlich, glücklich, höflich, neugierig".