Brüssel. Piraten haben am Freitag nach Nato-Angaben einen deutschen Frachter vor der Küste Omans in ihre Gewalt gebracht. Wie ein Sprecher am Abend sagte, handelte es sich um den ersten derartigen Angriff, der in den Küstengewässern Omans verzeichnet wurde.

Piraten haben nach Angaben der Nato einen deutschen Frachter vor Küste Omans gekapert.  Insgesamt sind damit 14 Schiffe in der Gewalt somalischer Seeräuber. An Bord sind insgesamt rund 200 Seeleute.

Die Nato-Verteidigungsminister billigten derweil am Freitag einen neuen Einsatz gegen die somalischen Piraten. Die Mission «Ocean Shield» soll Anfang Juli starten, wie Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer in Brüssel mitteilte. Deutschland unterstützt den Einsatz mit der Fregatte «Karlsruhe».

EU will Anti-Piraten-Mission verlängern

Nach Angaben De Hoop Scheffers sollen sich sechs Länder an dem Einsatz im Golf von Aden beteiligen. Darunter sind laut Diplomaten die Türkei, Griechenland, Italien, Großbritannien und die USA. Dazu könnten Kanada und die Ukraine kommen. Die «Karlsruhe» wird weiter unter EU-Flagge fahren, da es für einen Nato-Einsatz deutscher Kriegsschiffe kein Bundestagsmandat gibt. Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) betonte in Brüssel, der Kampf gegen Piraten sei «im Interesse eines freien Seehandels und der Seesicherheit».

Die EU will ihre vor gut sechs Monaten gestartete Anti-Piraten-Mission «Atalanta» zudem bis Ende 2010 verlängern. Einen entsprechenden Beschluss würden die Außenminister am Montag in Luxemburg fällen, hieß es von EU-Diplomaten. (afp)