Untersuchungsbericht des Kongresses erhebt schwere Vorwürfe gegen Mitarbeiter der Firma Blackwater

Washington. Der Skandal um den Einsatz der privaten US-Sicherheitsfirma Blackwater im Irak zieht immer weitere Kreise. Ein Untersuchungsbericht des US-Kongresses wirft den Blackwater-Söldnern aggressives und gewalttätiges Verhalten gegenüber Einheimischen sowie die Vertuschung von Straftaten vor.

Die privaten Sicherheitskräfte, die im Auftrag der US-Regierung tätig sind, hätten weitgehend unkontrolliert agieren können. Seit 2005 seien sie im Irak in annähernd 200 Schießereien verwickelt gewesen. In 80 Prozent der Fälle sei der erste Schuss von einem Blackwater-Mitarbeiter abgefeuert worden.

Gewalttätigkeiten der privaten Sicherheitskräfte seien "häufig und weit reichend, so dass die Opferzahlen und der Sachschaden beträchtlich waren", heißt es in dem Bericht. Im Dokument werden US-Armeevertreter zitiert, denen zufolge die Blackwater-Mitarbeiter "wie die Cowboys" aufgetreten seien. Sie hätten "ihre Finger sehr schnell am Abzug", hieß es weiter. Dem US-Außenministerium wirft der Bericht schwere Versäumnisse vor: Bei dem Einsatz habe es an Aufsicht gefehlt.

Am 16. September hatten Blackwater-Mitarbeiter in Bagdad mindestens zehn Iraker erschossen. Nach Angaben des Unternehmens wurden die Sicherheitsleute zuerst angegriffen. Einem "Newsweek"-Bericht zufolge aber schossen die Söldner grund- und wahllos auf unschuldige Zivilisten. Das Magazin berief sich auf die irakische Polizei. Kommentar Seite 2