Berlin. Die EU-Kommission fordert strengere Regelungen zum Schutz der Nichtraucher. So soll Rauchen in öffentlichen Räumen und am Arbeitsplatz konsequent verboten werden. Nach Ansicht der EU-Gesundheitskommissarin ist das Rauchverbot in Deutschland momentan nicht ausreichend.

Rauchen an Arbeitsplätzen und in öffentlichen Räumen sollte konsequent verboten werden. Das hat die EU-Kommission in Brüssel gefordert. Auch in Deutschland und 16 weiteren EU-Ländern seien die Bürger noch nicht ausreichend vor den Folgen des Passivrauchens geschützt, kritisierte EU-Gesundheitskommissarin Androulla Vassiliou.

Die EU-Kommission fordert strengere Regelungen zum Schutz der Nichtraucher. Foto: ddp
Die EU-Kommission fordert strengere Regelungen zum Schutz der Nichtraucher. Foto: ddp © ddp | ddp





Alle Mitgliedsstaaten sollten daher bis 2012 verbindliche Rechtsvorschriften für qualmfreie Zonen sowie Warnbilder auf Zigaretten- und Tabakverpackungen einführen. Außerdem prüft die EU-Kommission derzeit, ob sie das Rauchen am Arbeitsplatz notfalls per Gesetz verbieten kann. „Eine entsprechende Initiative ist in der Vorbereitung“, bestätigte Vassiliou.

Seit Jahren macht sich die EU-Kommission für ein absolutes Rauchverbot im Job stark. Ihren Angaben zufolge seien allein im letzten Jahr rund 6000 Erwachsene in der EU durch Tabakqualm am Arbeitsplatz gestorben, davon 2500 Nichtraucher.

Jeder Staat hat eigene Regelungen

Das Problem aus Brüsseler Sicht: Die Gesundheitspolitik liegt in der Verantwortung der Mitgliedsländer, deswegen hat auch jeder Staat seine eigenen Regelungen, die mehr oder weniger streng ausfallen. Während Irland und Italien als erste in Europa das Qualmen konsequent aus allen Kneipen, Bars und Cafés gebannt haben, gibt es in anderen Ländern noch etliche Ausnahmen.

Sollte Brüssel den Bann von Tabakrauch aber in die bestehenden EU-Richtlinien zur Gesundheit am Arbeitsplatz aufnehmen, hätte das weitreichende Folgen auch für die Gastronomie in Deutschland: Dann wäre Tabakqualm grundsätzlich in Kneipen, Restaurants und Diskotheken tabu; die Bundesregierung wäre gezwungen, das Rauchverbot bundesweit einheitlich zu regeln. Bislang hat jedes Bundesland eigene Vorschriften.


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