Santiago de Chile. Die chilenischen Behörden haben fast hundert ehemalige Sicherheitsbeamte und Militärangehörige wegen der Entführung und Ermordung von Gegnern während der Diktatur von Augusto Pinochet angeklagt.
Der Richter Victor Montiglio ordnete am Montag (Ortszeit) in Santiago de Chile die Festnahme von 98 Mitgliedern der ehemaligen Sicherheitskräfte an, unter denen Polizisten und Soldaten sind. Diese sollen an der «Operation Colombo» teilgenommen haben. Danach sollen 1975 mindestens 119 Menschen Bewegung der revolutionären Linken (MIR) ermordet worden sein. Die Junta behauptete stets, sie seien im Zuge interner Auseinandersetzungen ums Leben gekommen.
Während Pinochets Herrschaft von 1973 bis 1990 wurden in Chile knapp 3200 Menschen ermordet. Nachweislich wurden mindestens 28.000 Menschen gefoltert, vermutlich ist die Zahl der Folteropfer jedoch wesentlich höher. (AFP)