London. Die Schotten wollen so schnell wie möglich auf eigenen Beinen stehen, sich vom Königreich spalten. Ein entsprechendes Referendum soll es nächstes Jahr geben.

Schottland treibt seine Pläne voran, sich vom Königreich abzuspalten, eine eigenständige Nation zu gründen und der EU beizutreten. Damit könnte eine der rohstoffreichsten Regionen Europas schon Ende 2010 den Weg in die Unabhängigkeit antreten. „Nächstes Jahr soll das schottische Volk in einem Referendum entscheiden, ob es die Unabhängigkeit will”, erklärte Alexander Salmond, schottischer Ministerpräsident in London.

Noch kann die britische Regierung das Referendum torpedieren, doch „dann bringt die Schottische Nationalpartei die Frage als Gesetzesvorlage 2011 ins Parlament.” Ein Mitspracherecht in ihrem Schicksal sei den Schotten also gewiss - so oder so. Und für die Trennung sehe es positiv aus, gibt der Ministerpräsident sich siegessicher.

Während die britischen Konservativen am liebsten sofort aus der EU austreten würde, sieht die kleine Region ihre Zukunft in Europa - und würde auch den Euro als Währung einführen. Dies ist nicht der einzige Punkt, in dem der Nordzipfel Britanniens anders denkt als Westminster.

„Zurzeit verteilt die britische Regierung Finanzspritzen in Millionenhöhe”, sagt Salmond, „doch Westminster entscheidet, wie das Geld investiert werden muss. Wären wir selbstständig, könnten wir die Stimuli treffgenauer dirigieren.” Das gelte auch für Schottlands Energiereserven, die ein Viertel der EU-Gesamtvorräte ausmachten. „Unsere Energieförderung wird in London beschlossen”, so Salmond, „damit raubt man uns aber die Chance, unser volles Potenzial zu entfalten.”

Ebenso wenig sieht sich Schottland in Klima- und Verteidigungsfragen auf einer Linie mit den Briten.