Düsseldorf. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach bricht ein Tabu: Als erster Sozialdemokrat in NRW wirbt er offen für eine Koalition mit der Linkspartei. Das Land dürfe nicht erneut in die Hände von Schwarz-Gelb geraten, sagte er in einem Interview. Die Linke sei jedoch nur ein Notnagel.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach hat sich laut «Bild»-Zeitung als erster Sozialdemokrat in Nordrhein-Westfalen für ein Bündnis mit der Linkspartei ausgesprochen. Das Land dürfe nicht noch einmal in die Hände von Schwarz-Gelb geraten, deshalb dürfe seine Partei auch eine Koalition mit der Linkspartei nicht ausschließen, zitierte ihn das Blatt.

"Die Linkspartei als Notnagel"

Im Bund gebe es mit der Außen- und Sicherheitspolitik zu große Differenzen. In Nordrhein-Westfalen würden die jedoch nicht ins Gewicht fallen. «Daher könnte die Linkspartei als Notnagel dienen», sagte der SPD-Gesundheitsexperte laut «Bild» weiter. Die Landesvorsitzende der nordrhein-westfälischen SPD, Hannelore Kraft, hatte noch Anfang April in einem Interview gesagt, die Linkspartei könne und wolle nicht regieren. «Sie hat sich auf ihrem letzten Parteitag dargestellt wie ein Jurassic Park für kommunistische Dinosaurier. Dadurch erledigt sich vieles von selbst», erklärte sie damals.

Das bevölkerungsreichste Bundesland Deutschlands wird derzeit von einer schwarz-gelben Koalition aus CDU und FDP regiert. Die nächste Landtagswahl an Rhein und Ruhr ist in gut einem Jahr.

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