Im WAZ-Gespräch weist der Produzent den Vorwurf zurück, dass der Film "Der Baader-Meinhof-Komplex" den "Mythos RAF" bediene
Essen. Am Donnerstag ist "Der Baader-Meinhof-Komplex" von Regisseur Uli Edel und Bernd Eichinger im Kino angelaufen. Im Gespräch mit der WAZ sagte der Produzent und Drehbuch-Autor, anders als in traditionellen Filmerzählungen habe er keine Figur aufgebaut, mit der sich der Zuschauer identifizieren könne. Er habe zeigen wollen, dass die RAF mit der Zeit nicht mehr Herr der Lage und ihrer Intention gewesen sei und dass sich die Ereignisse verselbstständigt hätten. Nach seiner Einschätzung hätten Baader und Ensslin im Gefängnis eine andere Weltsicht bekommen. "Vermutlich hätten sie das aber nie zugegeben." Als Drehbuchautor habe er den Zuschauer in einen Zustand versetzen wollen, in dem er den Figuren folgen könne: "Er soll nicht gutheißen, was sie tun, aber einen Zugang bekommen zu ihrem Handeln und Denken." Die Schuldfrage halte er innerhalb der Film-Erzählung nicht für spannend, er wolle auch nicht die Welt erklären. Es gebe für ihn "keinen Plan mit moralischer Marschrichtung". Der Film wurde nach dem gleichnamigen Buch des Ex-"Spiegel"-Chefredakteurs und Autors, Stefan Aust, gedreht. In der Nacht zu Donnerstag warfen Unbekannte mit Farbe gefüllte Gläser und Steine gegen dessen Haus. Kommentar Seite 2 Bericht Kultur