Berlin. Die Beliebtheit der AfD in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen steigt. Das ergibt eine Umfrage. Die Regierungen dagegen wackeln.
Die rechtspopulistische AfD setzt ihren Höhenflug in Ostdeutschland fort. Nach einer am Dienstag vom MDR veröffentlichten Umfrage würden in Thüringen zurzeit 21 Prozent die Rechtspopulisten wählen. In Sachsen-Anhalt sind es demnach 22 Prozent und in Sachsen 25 Prozent.
Damit hat die AfD ihre Anhängerschaft in Sachsen gegenüber der vorherigen Umfrage im September 2015 fast verdoppelt und wäre zweitstärkste Kraft. In Thüringen machte die AfD im Vergleich zum Juni zwei Punkte gut, in Sachsen-Anhalt rutschte sie dagegen unter ihren Wert der Landtagswahl im März von 24,3 Prozent.
Mehrheit für Koalitionen gefährdet
Wären am Sonntag Landtagswahlen, dann könnten nach der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap die Koalitionen in Sachsen (CDU und SPD) und Thüringen (Linke, SPD, Grüne) möglicherweise nicht weiterregieren.
So verbucht die CDU in Sachsen 34 Prozent und die SPD 12 Prozent. Damit kämen sie gemeinsam auf weniger als die Hälfte der Stimmen. In Thüringen käme nach dem Umfrage-Ergebnis die Linke auf 23, die SPD auf 12 und die Grünen auf 6 Prozent der Stimmen. Die Koalition könnte mit einem Stimmenanteil von insgesamt 41 Prozent wohl nicht weiterregieren.
Zweifel an der Kompetenz der Parteien
Anders hingegen in Sachsen-Anhalt, dort konnten CDU (33 Prozent) und SPD (15 Prozent) in der Umfrage mehr Stimmen gewinnen als zur Landtagswahl vor acht Monaten. Damit könnten sie sogar auf die Grünen (5 Prozent), den dritten Partner in der sogenannten Kenia-Koalition, verzichten.
Der Erhebung zufolge traut in Sachsen-Anhalt fast jeder zweite Befragte keiner Partei zu, die wichtigsten Aufgaben im Land zu lösen. Damit hat sich der Wert gegenüber der vorherigen Umfrage im März fast verdoppelt. Auch in den beiden anderen Bundesländern wird die Kompetenz der Parteien zunehmend skeptisch gesehen.
AfD-Wähler sind Männer mittleren Alters
Die Wähler der AfD lassen sich der Umfrage zufolge in allen drei Bundesländern folgendermaßen charakterisieren: Sie sind mittleren Alters zwischen 35 und 49 Jahren, vorwiegend männlich und verfügen meist über einen mittleren Bildungsabschluss. (dpa/JS)