Die wichtigen Wählergruppen – und für wen sie stimmen
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Washington. Die Vorlieben sind klar verteilt in den USA: Ethnische Minderheiten wählen eher Demokraten, gering Gebildete eher Republikaner.
Der demografische Wandel in den USA begünstigt die Demokraten. Die Mitte-Links-Partei bekommt üblicherweise eine Mehrheit der Stimmen von ethnischen Minderheiten und jungen Menschen. Das spricht für die demokratische Kandidatin Hillary Clinton und gegen ihren Kontrahenten von den Republikanern, Donald Trump, bei der Präsidentenwahl am 8. November.
Die Stimmabgabe in den USA beginnt
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Ein Blick auf das Wahlverhalten einiger wichtiger Bevölkerungsgruppen in den USA:
•Afroamerikaner: Seit sich die Demokraten für das Wahlrecht von Afroamerikanern einsetzten, gehören diese zu deren treuesten Wählergruppen. Als erster schwarzer US-Präsident erhielt Barack Obama 2012 bei seiner Wiederwahl 95 Prozent ihrer Stimmen.
Auch Clinton kann auf die Unterstützung der Wählergruppe hoffen, allerdings nicht mit einer hohen Wahlbeteiligung von 66 Prozent wie vor vier Jahren. Wie auch bei anderen Gruppen hat sich Trump mit kontroversen Bemerkungen auch bei schwarzen Bürgern nicht beliebt gemacht. Auch sein Argument „Was haben Sie zu verlieren“ dürfte wenige überzeugen.
• Hispanos: US-Bürger mit lateinamerikanischen Wurzeln sind die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe. Auch diese Gruppe gab ihre Stimme 2012 meist Obama, machte damals aber einen geringeren Teil der Wähler aus. Die Demokraten müssen sie vor allem zum Wählengehen überreden – 2012 taten das nur 48 Prozent.
Das Zünglein an der Waage könnten Hispanos im Wechselwählerstaat Florida sein, wo die große Gruppe kubanischstämmiger Bürger traditionell die Republikaner unterstützt. In Bundesstaaten mit großem Latino-Anteil wie Colorado und Arizona könnten Trumps abfällige Bemerkungen über mexikanische Einwanderer und die Forderungen nach einem Riesengrenzwall Clinton zugute kommen.
• Frauen: Frauen sind schon seit Beginn seiner Kandidatur ein Schwachpunkt für Trump. Nach zahlreichen sexistischen Einlassungen dürfte das jüngst veröffentlichte Video, in dem der Republikaner vulgär über sein Vorgehen bei Frauen plaudert, die Kluft zur weiblichen Wählerschaft nur vergrößert haben.
Umfragen zeigten Clinton bei den Wählerinnen klar vorne – und Trump bei Männern. Während Trump keine erkennbare Agenda zur Frauenpolitik vertritt, hat Clinton in ihrer Kampagne immer wieder Themen wie Lohngerechtigkeit, Elternzeit und Abtreibung angesprochen.
• Evangelikale Christen: Konservative Christen sind für die Republikaner seit Jahrzehnten eine der wichtigsten Wählergruppen und haben trotz Vorbehalten gegen Trump bei den Vorwahlen größtenteils zur Partei gehalten.
Aber auch mit dieser Gruppe könnte es sich der 70-Jährige seit den Enthüllungen über seine Anzüglichkeiten verscherzt haben. Denkbar ist, dass ein Teil dieser Gruppe bei der Wahl einfach zu Hause bleibt, weil er bei keinem Kandidaten mehr genügend Übereinstimmung mit der eigenen Weltsicht sieht.
• Gering gebildete, weiße Männer: Trumps Wahlslogan „Make America Great Again“ richtet sich zu großem Teil an weiße Männer ohne höheren Schulabschluss – jene Gruppe, die besonders von den Jobverlusten im Produktionssektor betroffen ist. Sie ist für Trumps Appelle gegen Einwanderung oder internationale Handlungsabkommen empfänglich.
Traditionell wählten die Gewerkschaften eher demokratisch. Aber die weiße Arbeiterschaft ist zunehmend nach rechts gerückt – oder gar nicht mehr wählen gegangen. Trump hofft, dass bisherige Nichtwähler für ihn stimmen werden, weil er eine radikal andere US-Politik verspricht. Das könnte ihm in früher stark industriell geprägten „Swing States“ wie Ohio oder Pennsylvania nützen. (dpa)
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