Wolfsburg.

Volkswagen kann die Abgasaffäre noch lange nicht abhaken: Jetzt ist mit VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch ausgerechnet der oberste Kontrolleur des Konzerns ins Visier der Ermittler geraten. Der frühere Finanzchef steht im Verdacht der Marktmanipulation. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt gegen Pötsch, wie Volkswagen gestern mitteilte.

Bereits gegen Ex-VW-Boss Martin Winterkorn und den amtierenden VW-Markenchef Herbert Diess läuft ein Ermittlungsverfahren. Gegen die Manager liegt ein Anfangsverdacht vor, die Finanzwelt zu spät über den Abgas-Skandal informiert und so wichtige Informationen für Anleger unterdrückt zu haben. Bei Pötsch beziehe sich das Ermittlungsverfahren auf die Zeit, als er Finanzvorstand war, teilte VW mit. Man werde die Ermittler „in vollem Umfang unterstützen“.

Unterdessen berichtete die „Bild am Sonntag“, die VW-Tochter Audi sei stärker in den Abgasskandal verstrickt als bislang bekannt. Demnach hat die kalifornische Umweltbehörde Carb im Sommer dieses Jahres eine weitere illegale Softwarefunktion bei einem Audi mit V6-Motor entdeckt. Diese habe Audi auch für die Manipulation von CO2-Werten für Diesel und Benziner in Europa verwendet.