Es ist ein Armutszeugnis. Knapp drei Millionen Kinder und Jugendliche sind hierzulande von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen – also jedes fünfte Kind. Materielle Armut ist ein zentraler Risikofaktor für ein gutes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen.
Es gehört zur großen Tragik der aktuellen Regierung, dass sie vor lauter EU- und weltweiten Problemen wie Finanz- und Flüchtlingskrise, Brexit, Ukraine und Syrien die steigende Kinderarmut in Deutschland etwas aus den Augen verloren zu haben scheint. Dass Kinder in Zeiten bester wirtschaftlicher Entwicklung unter der Armutsgrenze leben müssen, ist beschämend und töricht. Wie kann es sich ein Land leisten, jedes fünfte Kind zu benachteiligen, wenn es sich um die Fachkräfte von morgen Sorgen machen muss? Sicher ist: Wer in Armut aufwächst, hat nur äußerst geringe Chancen, sich aus eigener Kraft hoch zu arbeiten. Diese Ungerechtigkeit schreit zum Himmel.