Düsseldorf. .
Von „No-Go-Areas“ in Nordrhein-Westfalen will Innenminister Ralf Jäger (SPD) auch nach der Einkesselung von zwei Polizisten am vergangenen Samstag in der Dortmunder Nordstadt nichts wissen. „Es gibt in NRW keine Bereiche, die die Polizei meidet, und kein Quartier, in dem sie das Gewaltmonopol anderen überlässt“, versicherte Jäger.
Die Opposition sezierte den Eindruck zunehmender rechtsfreier Räume insbesondere in den NRW-Großstädten dennoch gestern in einer „Aktuellen Stunde“ im Landtag. Jäger reagierte gereizt und beschimpfte das Parlament als „No-Brain-Area“ (hirnlose Zone). CDU-Chef Armin Laschet forderte umgehend eine Entschuldigung des Innenministers bei seinem Gesetzgeber: „Die Beleidigung all derer, die die Sorgen ernst nehmen und im Parlament thematisieren, ist eine neue Stufe der Arroganz der Macht.“
Laut Lagebild des Bundeskriminalamtes (BKA) kam es in NRW zu 6161 Attacken auf Polizeibeamte, was einem leichten Plus von knapp zwei Prozent gegenüber 2014 entsprach. Gemessen an der Einwohnerzahl sieht das BKA in NRW neben Berlin, Bremen, Hamburg und dem Saarland die höchste Belastung für die Beamten.