Essen. . Mit dem Wettbewerb „Förderturm der Ideen“ will die RAG-Stiftung Bergbauregionen für Jugendliche attraktiver gestalten. Fördersumme: 550.000 Euro.

Wo kann sich das Revier verbessern, um für junge Menschen in Zeiten des Strukturwandels attraktiv zu bleiben? Der Schülerwettbewerb „Förderturm der Ideen“ der RAG-Stiftung möchte dieser Frage auf den Grund gehen. Schüler der Sekundarstufen I und II im Ruhrgebiet können bei dem jetzt startenden Wettbewerb eigene Vorschläge entwickeln, um ihr Umfeld schöner und einladender zu gestalten.

Unter den Überschriften „Lebenswerte Stadt“ und „Gute Nachbarschaft“ ist die Ausschreibung bewusst offen gestaltet. Gesucht werden frische Ideen von urbanen Gärten bis hin zur Nachbarschaftshilfe, die auch realisierbar seien sollen, so Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Vorstandsmitglied der RAG-Stiftung. „Der Bergbautradition folgend“, habe die Stiftung es sich auf die Fahne geschrieben, „etwas Handfestes auf den Weg zu bringen“. Die besten Entwürfe sollen daher von Jurys und einem öffentlichen Onlinevoting ausgewählt und auch umgesetzt werden. 550 000 Euro stellt die RAG-Stiftung dafür zur Verfügung.

Gemeinschaftswerte fördern

Mehr als 900 Schulen im Ruhrgebiet und im Saarland, wo der Wettbewerb ebenfalls mit eigener Jury ausgetragen wird, haben zum Start bereits die Unterlagen erhalten. Hierzu gehören auch Unterrichtsmaterialien, die an die Lehrpläne in beiden Bundesländern angelehnt sind. Ziel sei es, so Bärbel Bergerhoff-Wodopia, dass „junge Menschen im Ruhrgebiet oder im Saarland bleiben und nicht nach Berlin oder München abwandern“. Das gelinge besonders, wenn sie sich durch Partizipation einbringen und mit ihrer Umgebung identifizieren würden.

Im Ruhrgebiet übernimmt Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) die Schirmherrschaft. Kultur und Identität der Region seien maßgeblich durch die harte Arbeit unter Tage geprägt, so Löhrmann: „Solidarität, Integration, Gemeinschaft und Zusammenhalt – diese Werte waren die Basis dafür.“ Der Wettbewerb fördere diese Werte, indem Projekte realisiert würden, die der Gemeinschaft zugute kommen.

Auch im Saarland stieß der in NRW auf den Weg gebrachte Wettbewerb auf große Zustimmung. Dort übernimmt Kultusminister Ulrich Commerçon (SPD) die Schirmherrschaft. Das kleinste und das größte Flächenland hätten „was das Thema Bergbau angeht, eine Menge Gemeinsamkeiten“, sagte Commerçon bei der gemeinsamen Vorstellung des Wettbewerbs auf Zeche Zollverein in Essen. Politisch orientiere sich das Saarland daher stark in Richtung des „großen Bruders“.

Informationen zum Wettbewerb gibt es auf www.foerderturm-der-ideen.de