Essen. . Das „Turbo-Abi“ wird immer unbeliebter, der Trend in den Bundesländern geht hin zu einer längeren Schulzeit. Ein Überblick

Ein Blick auf die anderen Bundesländer ergibt bei der Schulzeit bis zum Abitur kein einheitliches Bild, doch geht der allgemeine Trend wieder in Richtung 13-jähriger Schulzeit.

Baden-Württemberg: Das Land hat 44 Modellgymnasien die Rückkehr zu G 9 erlaubt, der Zulauf ist groß. Dennoch will das Land vorerst am Turbo-Abi festhalten.

Bayern: Auch hier wächst der Druck auf die Landesregierung. In einem Pilotversuch an 47 Schulen wählten die Schüler mehrheitlich den längeren Weg zum Abitur. In Zukunft dürfte es auf ein Wahlmodell zwischen G 8 und G 9 hinauslaufen.

B erlin/Bremen/Hamburg: An Gym­nasien gilt G 8. Eltern, die für ihre Kinder 13 Jahre bis zum Abi bevorzugen, können integrierte Schulformen wie Stadtteilschulen wählen.

Hessen: Bietet seit 2012 Wahlfreiheit an – G 8 ist auf dem Rückzug.

Niedersachsen: Kehrte nach den Sommerferien 2015 komplett zu G 9 zurück. Starke Schüler können das Abi nach zwölf Schuljahren ablegen.

NRW: Grundsätzlich gilt an Gymnasien die kürzere Schulzeit, Alternativen bieten die 306 Gesamtschulen, sowie 13 Modell-Gymnasien mit längerer Schulzeit an.

Rheinland-Pfalz: Das Land ging als einziges Bundesland einen Sonderweg und sprang nicht auf den allgemeinen G 8-Zug auf. Hier wird das Abitur traditionell nach 12,5 Jahren abgelegt. Schulen können allerdings freiwillig G 8 anbieten, sofern sie sich in eine verpflichtende Ganztagsschule umwandeln – etwa 20 sind es derzeit.

Saarland: Das Land setzt auf ein Zwei-Säulen-Modell: An Gymnasien gibt es das Abi nach zwölf Jahren, an Gemeinschaftsschulen nach 13 Jahren.

Schleswig-Holstein: Hat den Schulträgern, meist die Kommunen, Wahlfreiheit gegeben. Von 99 Gymnasien haben elf ganz auf G 9 umgestellt, vier bieten beide Züge an.

Neue Bundesländer: In der Regel wird an Gymnasien das Abitur nach zwölf Schuljahren abgelegt.