Berlin. Für die CDU war die Wahlschlappe in Mecklenburg-Vorpommern nicht der erste Schuss vor den Bug. Nun hat sich Angela Merkel geäußert.
- Merkel nimmt Stellung zur CDU-Schlappe bei der Wahl
- Kanzlerin will Vertrauen zurückgewinnen
- Im Wahlkampf sei es nur um Bundesthemen gegangen
CDU-Chefin Angela Merkel hat die Verantwortung für die Niederlage ihrer Partei bei der Wahl in Mecklenburg-Vorpommern übernommen, aber ihre Flüchtlingspolitik vehement verteidigt. „Natürlich hat das was mit der Flüchtlingspolitik zu tun. Und natürlich bin ich als Kanzlerin und Parteivorsitzende verantwortlich“, sagte Merkel am Montag am Rande des G20-Gipfels im chinesischen Hangzhou. Sie betonte aber zugleich: „Ich halte dennoch die Entscheidungen, so wie sie getroffen wurden, für richtig.“
Während Merkel beim G20-Gipfel in China große Politik macht, muss ihre Partei ein Nicht-mal-20-Prozent-Debakel aufarbeiten. Mecklenburg-Vorpommern ist nicht das erste Bundesland, in dem die CDU für die liberale Flüchtlingspolitik ihrer Vorsitzenden abgestraft wird. Und nach dem Absturz in Merkels Stammland auf Platz drei, noch hinter der AfD, war bei den Christdemokraten schon am Sonntag keiner auf die Idee gekommen, die Schlappe ein Jahr vor der Bundestagswahl als Regionalphänomen kleinzureden.
Merkel: „Müssen Vertrauen zurückgewinnen“
Für sie sei das Wahlergebnis „besonders deshalb bedauerlich, weil die CDU in der Landesregierung dafür Sorge getragen hat, dass das Land vorangekommen ist“, sagte die Kanzlerin. Letztlich sei es in dem Wahlkampf aber nur um Themen der Bundespolitik gegangen – so habe der Landesverband nicht punkten können.
Zu etwaigen Auswirkungen der Landtagswahl auf eine erneute Kandidatur als Kanzlerin und/oder als CDU-Vorsitzende wollte sich Merkel nicht äußern. „Wir müssen alle darüber nachdenken, wie wir das Vertrauen zurückgewinnen können – und allen voran natürlich ich.“ (ba/dpa)