Düsseldorf. . Mehrere Islamverbände haben Anträge auf Anerkennung als Religionsgemeinschaft gestellt. NRW-Ministerpräsidentin Kraft will deren Staatsnähe prüfen.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) will Islamverbände vor einer möglichen Anerkennung als Religionsgemeinschaft auf ihre Staatsnähe überprüfen lassen. Dies solle vor allem im Lichte der jüngsten Ereignisse in der Türkei geschehen, bestätigte ein Regierungssprecher am Samstag einen Bericht der "Rheinische Post".
"Uns alle treibt um, was in der Türkei geschieht. Die Ereignisse erfordern im Hinblick auf den Anerkennungsprozess eine hohe Sensibilität", sagte Kraft der Zeitung. Es seien daher alle Obleute der Landtagsfraktionen für die kommende Woche eingeladen, um die weiteren Schritte zu beraten. "Aus Sicht der Landesregierung müssen dabei auch Fragen der Staatsnähe von Islamverbänden geprüft werden".
Nach Angaben der Düsseldorfer Staatskanzlei haben derzeit vier Islamverbände, darunter auch der in Deutschland größte islamische Dachverband Ditib, Anträge auf Anerkennung als Religionsgemeinschaft in Nordrhein-Westfalen gestellt. Zuletzt hatten mehrere Bundesländer die Kooperation mit der Ditib infrage gestellt, weil sie eine Einflußnahme des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan fürchten. (dpa)