Berlin. In einem Interview sagt Bundespräsident Gauck, er glaube an das „Wir schaffen das“-Mantra der Kanzlerin. Es seien stürmische Zeiten.
Bundespräsident Joachim Gauck hat sich mit Blick auf die Herausforderungen durch den Flüchtlingszuzug hinter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und das von ihr geprägte Motto „Wir schaffen das“ gestellt. „Ich mag mir eine Regierungschefin nicht vorstellen, die vor das Volk tritt und sagt, wir schaffen das nicht. Also, warum sollte man eine solche Person wählen“, sagte Gauck im ZDF-„Sommerinterview“, das am Sonntagabend ausgestrahlt wird.
Nach Einschätzung Gaucks befindet sich Deutschland trotz der Probleme etwa bei der Integration der Flüchtlinge in keinem bedenklichen Zustand. „Das Land ist nicht in einem Zustand wie ein sinkendes Schiff, es ist noch nicht mal in einem Zustand eines schweren Orkans, sondern es sind Böen, die uns schütteln, und es sind Böen, die die Gesellschaft auch ein wenig durcheinanderbringen.“
Gauck unterstützt ebenfalls de Maizières Sicherheitspolitik
In dem Interview sprach sich Gauck auch für den sicherheitspolitischen Kurs von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) aus. Der Minister habe „ganz nüchtern“ klargestellt, ein Burka-Verbot und die Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft seien mit ihm nicht zu machen, sagte Gauck. „Also da kann ich doch gut mit leben.“ Zugleich warnte er, den Sicherheitsapparat so aufzurüsten, dass wir nur noch Sicherheit haben und nicht mehr die bürgerlichen Freiheiten.“
De Maizière hatte am Donnerstag ein umfangreiches Sicherheitspaket vorgelegt, um die Gefahr weiterer Terroranschläge in Deutschland einzudämmen. Forderungen aus der Union, die Ganzkörperverschleierung muslimischer Frauen etwa mit Burkas zu verbieten und die doppelte Staatsbürgerschaft abzuschaffen, hatte De Maizière eine Absage erteilt. (dpa/aba)