Cleveland. .

Nein, es ist kein Druckfehler. Der Name „Trump“ taucht auf der Rednerliste des gestern gestarteten Nominierungsparteitags der Republikaner in Cleveland sechsmal auf. Weil nahezu die komplette erste Garde der „Grand Old Party“ aus Verdruss über den radikal-populistischen Wahlkampf des New Yorker Geschäftsmanns dem viertägigen Polit-Zirkus fernbleibt und lediglich C-Prominenz aufläuft, hat der einzige Bewerber der Konservativen für die Nachfolge von Präsident Obama die „National Convention“ zu einer Familienangelegenheit umfunktioniert. Nach Melania, seiner Frau, sind die Kinder Donald Jr., Eric, Tiffany und Ivanka fest am Mikrofon gebucht; bevor Donald Trump selbst am Donnerstagabend den Schlusspunkt setzt.

Die „National Convention“ ist alle vier Jahre die größte und teuerste Polit-Nabelschau, die Amerika zu bieten hat. Sie dient als Katalysator, um draußen im Land auf den Wahltag im November einzustimmen. Dazu wird der aus den Vorwahlen als Sieger hervorgegangene Spitzenkandidat feierlich von den Delegierten nominiert und mit einem losen Wahlprogramm auf die Reise geschickt. In Trumps Fall steht dort, dass Amerika die Einwanderungsgesetze verschärfen und an der mexikanischen Grenze eine hohe Mauer bauen wird.

Für das Präsidentschaftsticket benötigt Trump heute 1237 von 2472 Delegierten-Stimmen. Nach internen Berechnungen hat er bereits 1542 sicher. Weil ein letzter Versuch seiner zahlreichen Gegner gescheitert ist, die Delegierten vom Abstimmungszwang für ihn zu befreien, steht Trump trotz einzelner zu erwartender Scharmützel im Delegierten-Volk als Kandidat fest.

Bis Donnerstag sind in Cleveland mehrere Demonstrationszüge angekündigt.