Berlin/Nizza. Der Anschlag von Nizza trifft Frankreich in einem Moment, in dem das Land vorsichtig aufatmete. Über die Machtlosigkeit einer Nation.
Wieder Frankreich. Wieder Dutzende Tote. Und wieder sind wir Zeugen einer unfassbaren Brutalität und Menschenverachtung. Der Massenmord von Nizza löst Entsetzen, Trauer und nicht zuletzt Fassungslosigkeit aus.
Noch sind die Hintergründe der Tat nicht ganz klar, noch weiß man nicht, in welchem Namen oder aus welchem Motiv der Täter letztlich handelte – doch es ist unbegreiflich, was einen Menschen dazu treibt, mit einem Lastwagen gezielt in eine Menge feiernder, argloser Menschen zu rasen und wahllos zu töten. Eine Tat, so grausam und so sinnlos zugleich.
Gegen diese Art von Anschlägen kann man sich nicht schützen
Der Anschlag vom 14. Juli trifft Frankreich in einem Moment, in dem das Land vorsichtig aufatmete. Die Fußball-Europameisterschaft ist gerade ohne den von vielen befürchteten Terror zu Ende gegangen, Staatspräsident François Hollande war dabei, den seit den Anschlägen vom November 2015 geltenden Ausnahmezustand aufzuheben – da trifft die neuerliche Gewalttat die Franzosen erneut mit voller Wucht. Das Terror-Trauma lässt die Grande Nation nicht los.
Frankreich befinde sich im Krieg, hatte Präsident Hollande nach den Anschlägen von Paris auf die Konzerthalle Bataclan und die Straßencafés erklärt. Entsprechend massiv hatte die Polizei aufgerüstet. Die Sicherheitskräfte sind seit letzten November quasi im Dauereinsatz: Razzien, Kontrollen, Fahndungen. Doch – und das ist eine traurige Erkenntnis der Nacht von Nizza – gegen scheinbar wahllos ausgeführte Anschläge wie diesen ist kaum etwas auszurichten. Selbst die größte Wachsamkeit und die bestausgerüstete Polizei ist machtlos, wenn ein skrupelloser und zu allem entschlossener Einzeltäter aufbricht, um ein Massaker anzurichten.