Gelsenkirchen. .

Nach dem Aus beim Rhein-Ruhr-Express fährt die Bahn AG auch bei den S-Bahn-Linien im Ruhrgebiet aufs Abstellgleis. Gestern beschloss der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR), sein zentrales S-Bahn-Netz ab Dezember 2019 durch Keolis und Abellio betreiben zu lassen. Durchgesetzt hätten sich die Anbieter „mit wirtschaftlichen und verlässlichen Angeboten“, begründete VRR-Chef Martin Husmann die überraschende Entscheidung. Keolis gehört der französischen Staatsbahn, Abellio der niederländischen.

Auf einigen Linien werden dann zudem neue Fahrzeuge unterwegs sein. Sie bieten nach VRR-Angaben breitere Türen, niedrigere Einstiege, Toiletten, kostenloses W-Lan und bequemere Sitze. Die Fahrgäste müssen sich zudem an neue Farben bei den Zügen gewöhnen. Statt in Rot werden die Triebwagen in einem grau-grünen Anstrich fahren.

DB Regiochef Heinrich Brüggemann sprach von einem „herben Schlag“ für die Deutsche Bahn, die rund zwei Drittel ihres S-Bahngeschäfts verliert. „Wir haben in den vergangenen 15 Jahren noch nie so scharf kalkuliert“, sagte Brüggemann der WR. „Direkt betroffen sind 250 Lokführer und Zugbegleiter, dazu mittelbar etwa 50 weitere Mitarbeiter.“