Die smarte Uhr am Armband misst den täglichen Bewegungsdrang oder die Trägheit und nimmt vielleicht sogar, von uns gefüttert, wahr, wie gesund oder ungesund unsere Ernährung ist, und erzählt das unserer Krankenkasse. Und die Autoversicherung bekommt demnächst, live aus dem Fahrzeug, die Telemetriedaten übertragen, die verraten, ob wir es eilig hatten und das Gaspedal durchgetreten haben, oder ob wir ehr gemächlich und sogar unter dem Tempolimit unterwegs waren. Unsere Lebenswirklichkeit ist globalisiert und durchdigitalisiert. Wenn wir es denn wollen und zulassen. Eine nahezu totale Überwachung unserer Lebensgewohnheiten ist nämlich praktisch möglich; die digitale Datenübertragung macht uns in dieser Hinsicht zum gläsernen Bürger. Bewegungsprofile, Einkaufsverhalten, Freizeitgestaltung, Lebenswandel: Nahezu alles ist überwach- und kontrollierbar. Vom Ergebnis hängt ab, ob wir dafür belohnt oder bestraft werden, ob wir Bonus- oder Minuspunkte sammeln.
Mir persönlich geht das zu weit. Viel zu weit. Ich nehme Bonusprogramme an, die etwa meine Krankenkasse anbietet. Und wer sein Auto in der Garage statt am Straßenrand parkt, bezahlt weniger Versicherungsbeitrag. Alles freiwillige Angaben. Schriftlich weitergegeben, also analog. So viel Freiheit muss sein, inklusive der Freiheit, nein zu sagen – dafür über Gebühr benachteiligt oder durch höhere Beiträge bestraft zu werden.