Berlin. Thüringen hat die höchsten, NRW die niedrigsten Ausgaben je Schüler: Statistiker ermittelten, wie viel die Länder für Bildung ausgeben.

  • Zusammen mit dem Saarland gibt NRW am wenigsten Geld pro Schüler aus
  • NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) nannte den Vergleich einen Ansporn
  • Die höchsten Pro-Kopf-Ausgaben ermittelte das Statistische Bundesamt für Thüringen und Hamburg

Der letzte Platz: Nordrhein-Westfalen gibt von allen Bundesländern am wenigsten Geld pro Schüler aus. Während die Bundesländer im Jahr 2013 durchschnittlich pro Schüler 6500 Euro ausgaben, waren es in NRW nur 5700 Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag zur Bildungsmesse didacta in Köln mitteilte.

Damit landete das bevölkerungsreichste Bundesland gemeinsam mit dem Saarland (ebenfalls 5700 Euro) auf dem letzten Platz des Ländervergleichs. NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) nannte den Vergleich einen Ansporn und verwies zugleich auf den hohen Anteil der Bildungsausgaben an den öffentlichen Gesamtausgaben in NRW. „Bildung hat für die Landesregierung oberste Priorität“, betonte sie.

Schuletat größter Einzeletat der Landesregierung

Die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin verwies darauf, dass der Schuletat in diesem Jahr mit 17,3 Milliarden Euro der größte Einzeletat der Landesregierung sei. Im Vergleich zum Vorjahr sei er um eine Milliarde Euro gewachsen. „Bei den Anteilen der öffentlichen Bildungsausgaben an den Gesamtausgaben des Staates lag NRW im untersuchten Jahr 2012 mit 50,4 Prozent vor allen anderen Bundesländern.“

Die höchsten Pro-Kopf-Ausgaben ermittelte das statistische Bundesamt für Thüringen (8100 Euro) und Hamburg (8000 Euro). Im bundesweiten Durchschnitt sind die Personalkosten der größte Ausgabenposten. Darauf entfielen 5300 Euro je Schüler, während für die Unterhaltung der Schulgebäude und Lehrmittel durchschnittlich 800 Euro aufgewendet wurden. Auf Baukosten und andere Investitionen entfielen 300 Euro.

Ausgaben je nach Schulart unterschiedlich hoch

Wie die Statistiker weiter mitteilten, zahlte die öffentliche Hand an allgemeinbildenden Schulen rund 7100 Euro, an Berufsschulen rund 4500 Euro pro Kopf. Das entspricht einer Zunahme um 1,6 Prozent gegenüber dem Jahr 2012, während die Schülerzahl zugleich um 1,7 Prozent sank. Je nach Schulart waren die Ausgaben den Statistikern zufolge unterschiedlich hoch: An Grundschulen lagen sie bei 5600 Euro, an Gymnasien und an integrierten Gesamtschulen jeweils bei 7500 Euro. (epd)