Hannover. Martin Walser plädiert dafür, dass Sterbehilfe erlaubt wird. Der Schriftsteller will in der Schweiz Sterbehilfe in Anspruch nehmen.
Martin Walser hat sich für eine Legalisierung der Sterbehilfe ausgesprochen. Der Madsack Mediengruppe sagte der Schriftsteller: "Man sollte selbst die bestmögliche Art zu sterben wählen“. Es sei unwürdig, das Sterben der Naturgemeinheit zu überlassen, wenn Medizin und Technik doch das Sterben menschenmöglich machen könnten. "
Bereits vor Jahren hatte Walser erklärt, Sterbehilfe für sich in Anspruch nehmen zu wollen. „Vielleicht rede ich jetzt, weil mir gerade überhaupt nichts wehtut, auch nur groß daher, aber: Da gehe ich, hoffe ich, zu Exit in die Schweiz (Sterbehilfeorganisation) und lasse mir einen anständigen Tod servieren“, hatte Walser 2011 dem „Stern“ gesagt. In seinem jüngsten Roman „Ein sterbender Mann“ schreibt der Schriftsteller über einen Mann mit Selbstmordfantasien.
Sterbehilfe-Gegner scheitern in Karlsruhe
Nach mehr als einjähriger Debatte hatte der Bundestag im November ein Gesetz beschlossen, das eine auf Wiederholung angelegte Hilfe bei der Selbsttötung unter Strafe stellt. Damit soll Sterbehilfe-Organisationen die Grundlage entzogen werden. Zwei Sterbehilfe-Vereine haben deshalb Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingereicht, darunter der umstrittene Hamburger Verein „Sterbehilfe Deutschland“.
Vier Mitglieder von „Sterbehilfe Deutschland“ hatten zudem versucht, das neue Gesetz bis zur Entscheidung über die Verfassungsbeschwerde außer Kraft setzen zu lassen. Die Richter in Karlsruhe lehnten dies am Freitag aber ab. Das Gericht wies die Eilanträge gegen das am 10. Dezember 2015 in Kraft getretene gesetzliche Verbot der „geschäftsmäßigen Sterbehilfe“ ab. (AZ: 2 BvR 2347/15) (she/dpa)