Berlin. Bisher ist Deutschland von einem großen Terroranschlag verschont geblieben. 2016 wird sich das ändern, sagt die Mehrheit der Deutschen.

Zwei Drittel der Bundesbürger rechnen 2016 mit einem Anschlag der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Deutschland. Nur 17 Prozent glauben nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov nicht daran. Weitere 17 Prozent machten keine Angaben. Das Institut hatte 2031 Bundesbürger befragt.

Deutschland ist bisher von größeren islamistischen Terroranschlägen verschont geblieben. Am 13. November waren bei einem Anschlag des Islamischen Staates in Paris 130 Menschen getötet worden.

900 Polizisten rund um Berliner Silvesterparty

Mit erhöhter Polizeipräsenz findet am Donnerstagabend in Berlin Deutschlands größte Open-Air-Silvesterparty statt. Mehrere Hunderttausend Menschen werden auf der Feiermeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule erwartet. Zwar gibt es nach Polizeiangaben keine Hinweise auf konkrete Anschlagsplanungen. Es herrsche aber eine hohe abstrakte Gefährdung.

Mehr Polizisten seien im Einsatz als im Vorjahr – insbesondere rund um die zentrale Feier. Dort sollen 900 Beamte für Sicherheit sorgen. Auf dem Gelände selbst sind erstmals große Taschen und Rucksäcke verboten.

Auch in anderen europäischen Metropolen herrscht zu Silvester erhöhte Alarmbereitschaft – ohne konkrete Hinweise auf Terror. So sind in Frankreich die schon seit den Terrorattacken vom Januar mit höchster Alarmstufe geltenden Vorkehrungen noch verstärkt worden. In Paris wurde das offizielle Feuerwerk am Silvesterabend abgesagt, private Böller und Raketen sind dort zu Silvester ohnehin immer verboten.

Feuerwerke in Paris und Brüssel abgesagt

Auch in Brüssel wurde am Mittwochabend das Silvesterfeuerwerk abgesagt. Die Behörden hatten zuvor Anschlagspläne für die Silvesternacht aufgedeckt. Nach der Verhaftung von zwei Terrorverdächtigen gab die Staatsanwaltschaft bekannt, während der Feierlichkeiten zum Jahresende seien Anschläge an mehreren „symbolträchtigen Orten“ Brüssels geplant gewesen. (dpa)