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Die irakische Armee ist am Dienstag in das Zentrum der Stadt Ramadi vorgestoßen. Mit der Offensive will sie die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) vertreiben, die die Hauptstadt der westlichen Provinz Anbar seit Mai besetzt hält. Sollte die Rückeroberung des 100 Kilometer westlich von Bagdad gelegen Ramadi gelingen, würde dem IS die zweite größere Stadt entrissen. Im April hatte die Armee die Extremisten bereits aus Tikrit vertrieben. Die Großstädte Mossul und Falludscha sind noch in deren Händen.
Im ablaufenden Jahr hat der IS in Syrien und im Irak bereits große Regionen verloren. Das Herrschaftsgebiet der Dschihadisten schrumpfte von Januar bis Anfang Dezember um etwa 14 Prozent, wie der militärische Branchendienst „IHS Jane’s Conflict Monitor“ schätzt. Neben der irakischen Armee eroberten vor allem kurdischen Einheiten im Norden Syriens viel Territorium zurück und kontrollieren den größten Teil der Grenze zur Türkei.
In seinem Herrschaftsgebiet haben der IS und sein Anführer Abu Bakr al-Bagdadi ein „Islamisches Kalifat“ ausgerufen, in dem sie ein Gewaltmonopol mit Polizei und Geheimdienst errichtet haben. Der IS kassiert Steuern und betreibt eine eigene Justiz. Die Extremisten beherrschen zudem das Bildungssystem, organisieren Sozialunterstützung und verteilen Saatgut an Bauern.