Nach dem Absturz von Spaniens konservativem Regierungschef Rajoy könnte es gut sein, dass der EU-Kommission nach Griechenland und Portugal ein weiterer treuer ­Verbündeter verloren geht. Und die Sparpolitik, mit der auch das Euro-Krisenland Spanien geheilt werden soll, einen neuen Rückschlag erlebt.

Deswegen herrscht nach diesem Wahlunwetter, bei dem gleich zwei Protestparteien ins Parlament ein­zogen, in Brüssel wie in Berlin erhebliche Katerstimmung. Weil im spanischen Königreich, dessen Bankenbranche von Europa mit 41 Milliarden Euro vor der Pleite bewahrt werden musste, politische Ungewissheit aufzieht. Podemos gilt als Schwesterpartei der griechischen Syriza. Der Einzug griechischer Verhältnisse in Spanien ist freilich das Letzte, was sich EU-Kommission, Gläubigerstaaten und Finanzmärkte wünschen. Zumal das Programm von Podemos eine klare Sprache spricht: Aufgabe der Sparpolitik, ­Lockerung der Defizitziele und Neuverhandlung der Staatsschulden.