Berlin. Zur Weihnachtszeit reisen viele Deutsche nach Thailand. Der russische Geheimdienst warnt vor Terroranschlägen an einigen Urlaubsorten.
Der russische Geheimdienst warnt vor Anschlägen der Terrormiliz IS in Thailand. Sicherheitsbehörden gehen Hinweisen nach, dass die Extremisten-Miliz Anschläge gegen Russen verüben könnte. Im Oktober seien zehn Syrer mit Verbindungen zum IS in das südostasiatische Land eingereist, um russische Ziele ins Visier zu nehmen, teilte die thailändische Polizei am Freitag unter Berufung auf russische Geheimdienstinformationen mit.
Vier Verdächtige seien in den Badeort Pattaya, zwei auf die Touristen-Insel Phuket und zwei in die Hauptstadt Bangkok gereist. Wo sich die beiden übrigen aufhielten, sei unklar.
Thailand verstärkt nach der Warnung auf der Ferieninsel Phuket die Polizeipräsenz. „Wir haben die Zahl der Beamten bei unseren Patrouillen in den Touristengebieten erhöht und gehen jedem Hinweis nach“, sagte Einsatzleiter Kem Junmookda. Phuket ist ein populäres Ferienziel auch für Touristen aus Deutschland.
Touristen reisen aus aller Welt nach Thailand
Dort beginnt gerade die Hochsaison mit Tausenden Touristen aus aller Welt. Darunter sind traditionell in der Weihnachtszeit Deutsche, aber auch viele Besucher aus Russland. Russen waren 2014 nach Chinesen die zweitgrößte Besuchergruppe in Thailand.
„Kein Grund zur Panik“, sagte der Sprecher der Militärregierung, Winthai Suvaree. „Unsere Sicherheitskräfte haben die Situation im Griff. Es gibt bislang keine Anzeichen, dass sich IS-Terroristen im Land aufhalten.“ Nach Angaben des Polizeisprechers sind seit dem Bombenanschlag im August in Bangkok mit 20 Toten Beamte im ganzen Land in Alarmbereitschaft. Hinter dem Anschlag steckten nach den Ermittlungen Aktivisten der muslimischen Minderheit der Uiguren in China, die sich wegen der Abschiebung von Uiguren aus Thailand rächen wollten.
Auswärtiges Amt ruft Reisende zur Vorsicht auf
Russische Kampfflugzeuge nehmen seit Ende September Ziele des IS in Syrien unter Beschuss. Die Extremisten haben sich zum Anschlag auf ein russisches Verkehrsflugzeug Ende Oktober über der Sinai-Halbinsel bekannt, bei dem alle 224 Menschen an Bord getötet worden waren.
Das Auswärtige Amt hat seinen Reise- und Sicherheitshinweis für das beliebte Urlaubsland aber nicht geändert. Es liegt also keine neue Bewertung der Sicherheitslage vor. Die Behörde verweist auf den Anschlag mit mehreren Toten, der sich im August in Bangkok ereignet hat, und betont: „Weitere Anschläge auch in anderen beliebten Feriengebieten können nicht ausgeschlossen werden.“ Reisende sollten vorsichtig sein und die lokalen Medien verfolgen. (dpa/rtr)