Berlin. Deutschland erhöht nach den Anschlägen in Paris die Sicherheitsvorkehrungen. Polizisten sollen laut Heiko Maas sichtbar Waffen tragen.

  • Mehr bewaffnete Polizisten sollen an Bahnhöfen und Flughäfen stehen
  • Das Sicherheitskabinett hat zudem die Überwachung bekannter islamistischer Gefährder und ihrer Sympathisanten beschlossen
  • Erhöhte Wachsamkeit in Bezug auf Flüchtlingsunterkünfte, aber auch mit Blick auf Moscheen und andere Einrichtungen sei notwendig

Die deutsche Politik reagiert auf die Terroranschläge in Paris. Sicherheitsmaßnahmen werden verstärkt. Justizminister Heiko Maas (SPD) kündigte an, es werde eine für die Bürger sichtlich erhöhte Polizeipräsenz geben. So sollen mehr bewaffnete Polizisten an Bahnhöfen und Flughäfen stehen. Und sie sollen auch anders aussehen.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) ordnete an, dass die Polizisten bei den stärkeren Kontrollen Schutzwesten tragen und sichtbar Waffen mit sich führen. Es soll sich dabei vor allem um Maschinenpistolen handeln.

Deutschland beschließt Überwachung bekannter islamistischer Gefährder

De Maizière (CDU) hatte bereits am Samstag angekündigt, es werde mehr Kontrollen an der deutsch-französischen Grenze geben. Auch Deutschland stehe unverändert stark im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus, hatte er nach einem Treffen des Sicherheitskabinetts am Samstag gesagt. „Die Gefährdungslage in Deutschland ist nach wie vor hoch.“ Die verstärkten Kontrollen von Fahrzeugen an den Landgrenzen gehen einher mit den auch von Frankreich verhängten schärferen Kontrollen.

Das Sicherheitskabinett unter Leitung von Kanzlerin Angela Merkel hatte zudem die Überwachung bekannter islamistischer Gefährder und ihrer Sympathisanten beschlossen. Außerdem werden Rechtsextremen beobachtet, die auf die Anschläge reagieren könnten. Bei einer Telefonkonferenz waren sich die Innenminister von Bund und Ländern nach Angaben von Teilnehmern einig, dass erhöhte Wachsamkeit gerade in Bezug auf Flüchtlingsunterkünfte aber auch mit Blick auf Moscheen und andere Einrichtungen notwendig sei.

Politische Solidarität mit Frankreich

Staats- und Regierungschefs in aller Welt richteten sich auf einen verstärkten Kampf gegen den Terror ein. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte dem Nachbarland „jedwede Unterstützung“ zu. US-Präsident Barack Obama verurteilte die Anschläge als „abscheulichen Versuch“, die Welt zu terrorisieren. (sdo/dpa)