Berlin/München. Eine Spur der Attentäter von Frankreich führt offenbar nach Deutschland. In Bayern gab es schon vor einigen Tagen eine Verhaftung.
Fahnder der bayerischen Polizei haben bereits vor Tagen einen mutmaßlichen Komplizen der Attentäter von Paris verhaftet. „Wir haben eine Verhaftung im Wege der Schleierfahndung, wo es die begründete Annahme gibt, dass es möglicherweise mit der Sache zusammenhängt“, sagte der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer am Samstag am Rande eines Auftritts im sächsischen Neukieritzsch.
Der Sprecher des Bayerischen Landeskriminalamts sagte, am Donnerstag vergangener Woche sei ein 51-jähriger Mann aus Montenegro auf der Autobahn festgenommen worden. In seinem VW-Golf seien acht Maschinenpistolen, ein Revolver und zwei weitere Pistolen gefunden worden. Der Bayerische Rundfunk berichtete zudem von Munition und einigen Kilogramm TNT-Sprengstoff, die im Fahrzeug versteckt gewesen seien.
Seehofer für schärfere Sicherheitsbestimmungen
Unter Berufung auf Ermittlerkreise meldet der BR weiter, aus den sichergestellten Unterlagen hätten sich „erhebliche Anzeichen“ dafür ergeben, dass der Mann auf dem Weg nach Paris gewesen sei. Unmittelbar nach der Festnahme habe das LKA mit den französischen Behörden Kontakt aufgenommen und sie über Details informiert. De LKA-Sprecher bezeichnete einen Zusammenhang mit den Pariser Anschlägen gleichwohl als Spekulation.
Seehofer sagte dagegen, der Fall zeige die Notwendigkeit, sich einen Überblick zu verschaffen, „wer in unserem Land ist, wer durch unser Land fährt“. „Das muss man jetzt mit kühlem Kopf machen, aber schon mit dem Ziel, die Sicherheitsanforderungen und - bestimmungen auch bei uns in Deutschland zu verbessern“, sagte der CSU-Chef. (rtr)