Berlin/Essen/Arnsberg. .
Die SPD zeigt sich optimistisch, dass die Koalition heute eine Einigung auf ein Registrierungsverfahren für Flüchtlinge finden wird. „SPD, CDU und CSU werden sicher gemeinsame Vorschläge machen“, sagte Parteichef Gabriel. „Das erwarten die Bürger zurecht von uns.“ Auch aus Unions-Kreisen kamen optimistische Einschätzungen. Bundeskanzlerin Merkel schloss jedoch nicht aus, dass über die Verhandlungen hinaus weitere Gespräche notwendig sein könnten.
Am Sonntag hatten sich CDU-Chefin Merkel, der CSU-Vorsitzende Seehofer und Gabriel nicht einigen können; sie wollen nun heute einen neuen Versuch starten. Direkt danach beraten Regierungsvertreter mit den Ministerpräsidenten über die Flüchtlingskrise.
Unterdessen hat sich Ruhrbischof Overbeck mit einem Vergleich der von der Union geforderten Transitzonen für Flüchtlinge mit Konzentrationslagern heftige Kritik aus der CDU zugezogen. Overbeck hatte bei einer Diskussion mit Sigmar Gabriel darauf hingewiesen, dass sich Flüchtlinge dort „wie in Konzentrationslagern“ vorkommen müssten. Gestern Abend bat Overbeck deshalb um Verzeihung: „Mir ist bewusst geworden, dass dieser unangemessene Vergleich viele Menschen verletzt.“
In Südwestfalen werden zunehmend Flüchtlinge in Turnhallen untergebracht. Vereine und Schulen haben sich damit arrangiert, befürchten aber einen Dauerzustand.