Düsseldorf. Düsseldorf plant laut Medienberichten offenbar eine beschleunigte Abschiebung von Flüchtlingen aus sicheren Balkan-Staaten wie Albanien.

Die nordrhein-westfälische Landesregierung plant offenbar eine beschleunigte Abschiebung von Asylsuchenden aus Balkan-Staaten, die als sicher eingestuft werden. Vor etwa drei Wochen sei mit der Umsetzung eines entsprechenden Aktionsplans begonnen worden, berichtete die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Dienstagsausgabe) und verwies auf eine ihr vorliegende Antwort von NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) auf eine Anfrage von CDU-Fraktionsvize André Kuper.

Entscheidung über Asylantrag binnen zwei Tagen

Über offensichtlich unbegründete Asylanträge solle in der Regel innerhalb von zwei Tagen entschieden werden.

Im Fokus stünden "albanische Asylsuchende, also Menschen aus einem Land mit einer relativ hohen Anzahl von Asylsuchenden bei zugleich besonders niedriger Schutzquote", heißt es in der Antwort Jägers. Die Schutzquote beschreibt, wie viele der Flüchtlinge vor Verfolgung, Krieg und Terror in ihrer Heimat geschützt werden müssen.

Die Landesregierung will der Zeitung zufolge die für ein beschleunigtes Verfahren vorgesehenen Flüchtlinge auf vier Landeseinrichtungen verteilen. In diesen Einrichtungen seien 1.200 Plätze für albanische Flüchtlinge reserviert. Seit Jahresanfang beantragten dem Bericht zufolge über 6.500 Albaner in Nordrhein-Westfalen Asyl. Dies sei damit die größte Bevölkerungsgruppe aus dem künftig als sicher geltenden Westbalkan. (epd)