Trotz sinkender Temperaturen müssen viele Flüchtlinge weiter in Zelten ausharren. Allein in den Einrichtungen der Bundesländer waren Anfang Oktober rund 42 000 Flüchtlinge in Zelten und zeltähnlichen Unterkünften untergebracht. Die meisten dieser ­Menschen leben in Nordrhein-Westfalen. Nach Angaben der ­Bezirksregierung Arnsberg bringt das Land etwa 15 000 Flüchtlinge in Zelten und Leichtbauhallen unter.

Insgesamt befinden sich in den Einrichtungen der Bundesländer rund 305 000 Flüchtlinge.

Die Stadt Mülheim sieht sich nicht mehr in der Lage, weitere Flüchtlinge aufzunehmen. Sie hat die zuständige Bezirksregierung in Arnsberg gebeten, die Zuweisungen bis mindestens 21. Oktober auszusetzen. 1436 Menschen hat die Stadt bisher selbst aufgenommen, weitere 281 leben hier in Notunterkünften des Landes.

Die auf Bundesebene disku­tierten Transitzonen für Flücht­linge können die Probleme nach Ansicht des NRW-Flüchtlingsrats nicht lindern. „Die geplanten ­Gesetzesänderungen tragen in keiner Weise zur Lösung der ­Probleme bei“, sagte Geschäftsführerin Birgit Naujoks am Dienstag. „Stattdessen setzen sie einseitig auf Abschreckung und verstoßen gegen das Grundgesetz.“ Wichtiger seien neue Notunterkünfte und mehr Sprachkurse.