Bayern will heute Maßnahmen beschließen, die die Zahl der Flüchtlinge, die im Freistaat anlanden, deutlich senken sollen. Der in der Flüchtlingskrise ohnehin streitbare Ministerpräsident Horst Seehofer setzt also auf maximale Eskalation und strikten Gegenkurs zu Angela Merkel. Die Kanzlerin – wie auch SPD-Chef Gabriel – hat jedweder Überlegung zu einem Aufnahmestopp noch am Mittwochabend bei „Anne Will“ eine klare Absage erteilt.

Die gewaltige Gemenge-Lage der historischen Flüchtlingskrise wird dadurch innenpolitisch erheblich aufgeladen. Zieht Bayern den Alleingang durch, ist es endgültig vorbei mit der ohnehin schwächelnden Solidarität der Bundesländer. Weit schwerer wiegt aber, dass SPD und Unionspartner CDU die Frage beantworten müssen, ob ein gemeinsamer Weg mit der CSU noch möglich ist. In der Flüchtlingskrise steht bekanntlich viel auf dem Spiel. Jetzt sogar die Große Koalition.