Wolfsburg. .

Hans Dieter Pötsch ist neuer Chefaufseher des krisengebeutelten VW-Konzerns. Der Aufsichtsrat wählte den bisherigen Finanzvorstand von Europas größtem Autohersteller gestern wie erwartet zu seinem Vorsitzenden. Pötsch löst den seit Ende April übergangsweise amtierenden Berthold Huber ab. Der frühere IG-Metall-Chef hatte den Posten im Frühjahr vom zurückgetretenen VW-Patriarchen Ferdinand Piëch übernommen.

„Es ist mir ein persönliches Anliegen, alles zu tun, damit die Vorgänge restlos aufgeklärt werden“, sagte Pötsch mit Blick auf den Skandal um manipulierte Abgaswerte bei weltweit rund elf Millionen Dieselfahrzeugen, der Volkswagen seit Mitte September erschüttert.

Unterdessen hat eine erste Autokäuferin in Deutschland Klage gegen VW eingereicht. Für die Kölnerin seien die angeblich niedrigen Abgaswerte „kaufentscheidend“ gewesen, teilte die Kanzlei Jordan Fuhr Meyer mit. Für ein Fahrzeug der „Blue Motion“-Reihe sei sie auch bereit gewesen, deutlich mehr zu bezahlen als für ein Fahrzeug mit Standardausstattung. In der Schadenersatzklage, die beim Landgericht Braunschweig eingereicht wurde, fordere sie die Rückabwicklung des Kaufs. Für ihren VW Sharan des Baujahrs 2010 mit 2.0 TDI-Motor habe die Kölnerin 42 000 Euro bezahlt.