Nun soll sie also kommen, die Dienstrechtsreform für die rund 347 000 Beamten in NRW. Seit Jahren haben die Gewerkschaften darauf gedrängt, und wie es scheint, hat sich ihre Ausdauer gelohnt: In dem Gesetzentwurf werden den Staatsdienern einige, feine Zugeständnisse gemacht. Etwa 15 statt zwölf Jahre Erziehungsurlaub nehmen zu dürfen, mit Rückkehrrecht, versteht sich – geradezu mickrig machen sich da die drei Jahre aus, die Arbeitnehmern in der freien Wirtschaft zustehen. Doch deshalb über weitere Privilegien für die verwöhnte und mäßig rege Beamtenschar zu ätzen, greift zu kurz.

Denn NRW muss als Dienstherr attraktiv bleiben, will es fähige Köpfe gewinnen und das Land verlässlich wie effizient verwalten. Dazu zählen neben der Besoldung auch solche Rahmenbedingungen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sicherstellen. Stimmt das Paket nicht, zieht das Land den Kürzeren. Das übrigens zum Schaden aller.