Hannover. Til Schweiger will für Flüchtlinge eine “Vorzeige-Unterkunft“ in Osterode einrichten. Da die Umsetzung sich hinzieht, weicht er nach Osnabrück aus.

Schauspiel-Star Til Schweiger plant um: Weil seine geplante "Vorzeige-Unterkunft" für Flüchtlinge am Standort Osterode noch nicht umsetzbar ist, weicht Schweiger zunächst auf Osnabrück aus. Das niedersächsische Innenministerium bekräftigte am Mittwoch Aussagen von Schweiger in der Talkshow "Menschen bei Maischberger".

"Um schnelle und konkrete Hilfe zu leisten, wird sich Til Schweiger mit seiner Stiftung zunächst in einer Erstaufnahmeeinrichtung des Landes engagieren, die vor gut einem halben Jahr in Osnabrück gegründet wurde", heißt es in einer Mitteilung. "Um nicht untätig rumzusitzen, gehe ich mit meiner Stiftung nach Osnabrück", hatte Schweiger in der Talkshow gesagt. In Osnabrück war Innenminister Boris Pistorius (SPD) früher Oberbürgermeister.

Projekt Osterode nicht abgeschrieben

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Pistorius hatte aber nach einem Treffen mit Schweiger hervorgehoben, dass sowohl Land als auch Schweiger am Projekt Osterode festhalten - vor allem wegen der Unterstützung aus der Bevölkerung. Die Eigentümergesellschaft der als Unterkunft ins Auge gefassten Rommel-Kaserne soll in finanziellen Schwierigkeiten sein. "Im Moment verhandeln wir über einen Mietvertrag", sagte ein Sprecher des Innenministeriums unserer Zeitung. Einen Kauf der Immobilie strebt das Land wegen des hohen Investitionsbedarfs offenbar nicht an.

FDP-Fraktionschef Christian Dürr warf der Landesregierung und Regierungschef Weil Versagen vor. Das Innenministerium bestätigte, dass Städte und Kreise schriftlich um Vorschläge für mögliche Standorte weiterer Unterkünfte für Flüchtlinge gebeten wurden. Wie andere Länder sucht Niedersachsen zudem pensionierte Polizisten, die in den Erstaufnahmeeinrichtungen bei den Verfahren helfen. Es gehe um "drei bis vier Personen pro Standort", sagte der Ministeriumssprecher.