Berlin. Zweieinhalb Jahre nach dem Start soll der “Patriot“-Einsatz der Bundeswehr im Südend er Türkei enden. Das kündigte die Bundesregierung am Samstag an.

Die Bundesregierung beendet den Bundeswehreinsatz im Süden der Türkei. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte am Samstag einen entsprechenden Bericht von "Spiegel online". Nach Angaben des Sprechers werden die an der Südost-Grenze des Nato-Partners stationierten "Patriot"-Raketenabwehrsysteme samt der 250 deutschen Soldaten in den kommenden Monaten abgezogen. Grund sei, dass die Gefahr syrischer Angriffe auf die Türkei nicht mehr gegeben sei.

Die "Patriot"-Einheiten waren vor zweieinhalb Jahren auf Wunsch der Türkei rund 100 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt stationiert worden. Sie sollten die Türkei im Rahmen der Nato-Mission "Active Fence" vor Raketenangriffen aus dem Bürgerkriegsland Syrien schützen.

250 Bundeswehr-Soldaten in Kahramanmaras stationiert

Derzeit sind etwa 250 deutsche Soldaten mit zwei Feuereinheiten des Raketenabwehrsystems "Patriot" in der Stadt Kahramanmaras stationiert. Das entsprechende Bundeswehrmandat ist bis zum 31. Januar 2016 befristet und erlaubt den Einsatz von bis zu 400 Soldaten. Der Einsatz war seit längerem umstritten - unter anderem, weil die Türkei von vielen Dschihadisten als Transitland nach Syrien genutzt wird.

Angesichts der jüngsten Gewalteskalation in der Türkei hatte die Bundeswehrtruppe ihre Sicherheitsvorkehrungen dort zuletzt verschärft. Für die Soldaten in Kahramanmaras wurde eine Ausgangssperre verhängt. Sie dürfen ihre Kaserne nur noch zu dienstlichen Zwecken und in Zivil verlassen. Zudem wurde die Bewachung der Kaserne durch türkische Kräfte verstärkt. (dpa)