Washington/Berlin. . 18 Jahre war kein Bundespräsident mehr auf Besuch in den USA. Joachim Gauck wird zu US-Präsident Obama reisen. Anlass: 25 Jahre Deutsche Einheit.

Bundespräsident Joachim Gauck trifft Barack Obama. Nach Informationen unserer Zeitung plant das deutsche Staatsoberhaupt, rund um die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen der deutschen Einheit Anfang Oktober nach Washington zu reisen, ein Empfang durch den US-Präsidenten inklusive. Es ist der erste Besuch eines Bundespräsidenten in der US-Hauptstadt seit 18 Jahren.

Gauck hat eine Reise in die Vereinigten Staaten schon länger auf dem Programm. Ihn treibt die Zukunft der deutsch-amerikanischen Beziehungen um, die vor allem unter der NSA-Affäre gelitten haben. Noch will das Präsidialamt die Pläne nicht offiziell bestätigen, aber auch nicht dementieren.

Zur Einheitsfeier in Washington - drei Tage danach

Was das Staatsoberhaupt genau vorhat, berichten US-Kreise bereits in Washington. Dort wird erwartet, dass Gauck auch ein Zeichen der Dankbarkeit für die ausdauernde amerikanische Unterstützung, insbesondere durch den damaligen Präsidenten George W. Bush, bei der Anbahnung der Wiedervereinigung zum Ausdruck bringt: Der Bundespräsident wird bei seiner Visite an der traditionellen Einheitsfeier in der Residenz des deutschen Botschafters teilnehmen, ein begehrter Termin im Veranstaltungskalender der US-Hauptstadt. Die Feier findet diesmal nicht am 3., sondern am 6. Oktober statt – am Einheits-Tag selbst ist Gauck beim großen Fest in Frankfurt mit Helmut Kohl und Michael Gorbatschow unabkömmlich.

Der Washington-Teil soll nach bisherigen Planungen gekrönt werden von einem Gespräch mit Präsident Obama, der Gauck im Weißen Haus empfangen wird. Für beide ist es ein Wiedersehen.