Wenn Erzieher und Sozialarbeiter erneut einen Streik ausrufen, ist das wenig populär. Viele Eltern kommen in Nöte, die öffentliche Meinung wird sich teils gegen die Streikenden richten.

Indes: Da müssen die Betroffenen jetzt durch. Was haben ihnen denn all die warmen Worte genutzt, mit denen sie zu Beginn der Tarifauseinandersetzung unterstützt wurden? Dass Erziehungsberufe endlich sozial aufgewertet und besser bezahlt werden müssten, das hörten sie überall. Im wahrsten Sinne des Wortes aber kosten solch warme Worte wenig.

Vollkommen zu Recht haben sich die Kita-Beschäftigten nicht damit abspeisen lassen. Sie wollen nicht Samariter sein, sondern bei allem sozialen Engagement auch als Arbeitnehmer ernst genommen werden. Und das geschieht in Deutschland nun mal auch durch einen vergleichenden Blick auf die Lohnstatistik. Was andere Branchen längst kennen: Für seine berechtigten Forderungen muss man kämpfen. Notfalls auch mit harten Bandagen.