Experten schätzen, dass mehr als zehntausend Flüchtlingskinder in NRW 2015 schulpflichtig sind - ein gewaltiger Kraftakt für die Schulen.

Wenige Tage vor Schuljahresbeginn herrscht an den meisten Schulen des Landes höchste ­Anspannung. Die unerwartet große Zahl schulpflichtiger Flüchtlings­kinder stellt die Kommunen vor ­erhebliche Herausforderungen.

Als Notunterkünfte genutzte Turnhallen, mangelnde Räumlichkeiten für Auffangklassen, unzureichende Gesundheitstests für Flüchtlings­kinder, fehlende Deutschkenntnisse – die Liste der akuten Probleme ­ließe sich fast endlos verlängern.

Experten schätzen, dass mehr als zehntausend Flüchtlingskinder in NRW 2015 schulpflichtig sind. Viele minderjährige Kinder sind ­ohne ihre Eltern gekommen und ­benötigen eine besondere Zuwendung. Da wächst die Sorge in Kommunen, dass die Schulen nicht ­ausreichend vorbereitet sind.

NRW hat die Lehrerzahl für die Unterrichtung der Flüchtlingskinder deutlich aufgestockt. Pensionierte Lehrer helfen bei Deutschkursen, Ehrenamtler springen als Betreuer ein – mit Provisorien bemühen sich Städte und Schulen, den Ansturm menschenwürdig zu bewältigen. ­Dabei wird es aber zunehmend schwieriger, ausreichend Plätze ­bereitzustellen.

Die Schulen stehen nach dem ­Ferienende besonders unter organisatorischem Druck. Die Umsetzung der Inklusion und des „Turbo-Abiturs“ G8 ist längst nicht erfolgreich gelungen, da wird die Beschulung Tausender Flüchtlingskinder zum gewaltigen Kraftakt.