Trotz Einstufung als „sicherer Herkunftsstaat“ ist die Zahl der Asylbewerber aus Mazedonien in den vergangenen Monaten gestiegen. Die Bundesregierung hatte das Balkan-Land - wie auch Serbien und Bosnien-Herzegowina - angesichts einer großen Zahl aussichtsloser Asylanträge 2014 als „sicher“ klassifiziert, um Asylbewerber aus der Region schneller zurückschicken zu können. Das Gesetz dazu trat Anfang November in Kraft. In dem Monat gab es 926 Asylanträge von Mazedoniern. Im Juni waren es 1514 - und damit mehr als in jedem anderen Monat seit Anfang 2015. Das geht aus Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge hervor.
Die Zahl der Asylanträge aus Serbien ging im gleichen Zeitraum von 3570 auf 2240 zurück. Auch aus Bosnien-Herzegowina kommen nun etwas weniger Asylsuchende: Im November 2014 waren es 951, im Juni 2015 dann 609.
Das Innenressort hätte sich eine größere Wirkung erhofft, wie ein Sprecher gestern einräumte: Es kämen immer noch viele Menschen aus den drei Balkan-Ländern. Aber der Anstieg sei gedämpft. Auch sei die Dauer der Asylverfahren bei diesen drei Staaten geringer als im Durchschnitt. Bei Anträgen aus Bosnien-Herzegowina dauere das Verfahren im Schnitt 4,2 Monate, bei Mazedoniern 4,8 und bei Serben 3,6 Monate. Der allgemeine Schnitt liegt bei 5,3 Monaten.