Remchingen/Waldaschaff. .

Die Serie von Anschlägen auf Flüchtlingsheime in Deutschland reißt nicht ab. In der Nacht zum Samstag ging in Remchingen (Baden-Württemberg) ein leerstehendes früheres Vereinsheim in Flammen auf, in das 2016 nach einem Umbau Flüchtlinge einziehen sollten. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und schließt einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht aus. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) verurteilte die Tat: „Wir werden alles daran setzen, den niederträchtigen Brandanschlag (...) aufzuklären. Bei uns ist kein Platz für Hass und Ausgrenzung.“ Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) erklärte in Berlin, jeder Anschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft sei „ein Angriff auf unsere Gesellschaft“.

Im unterfränkischen Waldaschaff brannte am frühen Samstagmorgen ein Papiercontainer in der Garage eines Flüchtlingsheims. Zu dem Zeitpunkt befanden sich 18 Menschen in dem Haus, verletzt wurde niemand. Am Gebäude selbst entstand kein Schaden. Ob der Brand vorsätzlich gelegt wurde, war zunächst unklar.

Im Ort Sukow-Marienhof im Landkreis Rostock attackierten mutmaßlich Rechtsradikale auf einem Dorffest sieben Asylbewerber. Wie die Polizei mitteilte, umringten fünf Betrunkene, die der rechten Szene angehören oder nahestehen sollen, die Asylbewerber in der Nacht zum Sonntag. Dann versetzte einer von ihnen einem Flüchtling einen Kopfstoß. Alarmierte Polizisten und Einheimische brachten die Migranten in Sicherheit. Dann gerieten die Beamten jedoch selbst in Bedrängnis, als die Angreifer auf sie losgingen.

Am Samstagabend beschimpfte ein Mann aus einer Gruppe von sieben Betrunkenen am Strand in Rostock-Warnemünde eine jamaikanische Urlauberin und ihren Sohn rassistisch. Als ein Begleiter der Frau dazwischengehen wollte, wurde er laut Polizei von drei Männern aus der Gruppe angegriffen und leicht verletzt. Die Täter flüchteten, als die Polizei alarmiert wurde.